Brasilien erwägt die Zahlung von Gehältern mit Bitcoin
Der brasilianische Gesetzgeber prüft derzeit einen neuen Vorschlag, der es Arbeitgebern gesetzlich ermöglichen würde, Arbeitnehmer teilweise in Kryptowährungen wie Bitcoin zu bezahlen.
Der Bundestagsabgeordnete Luiz Philippe de Orleans e Bragança hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem ein rechtlicher Rahmen für kryptobasierte Zahlungen von Gehältern, Entschädigungen und Leistungen an Arbeitnehmer geschaffen werden soll.
Der am 12. März vorgelegte Gesetzentwurf - PL 957/2025 - würde es erlauben, Gehälter freiwillig und teilweise in Kryptowährungen wie Bitcoin zu zahlen.
Es ist jedoch auch vorgeschrieben, dass ein Teil des Gehalts in Brasiliens offizieller Währung, dem Real, gezahlt werden muss.
Orleans-Bragança, ein Nachkomme der historischen königlichen Familie Brasiliens, befindet sich derzeit in seiner zweiten Amtszeit als Bundesabgeordneter für São Paulo und ist dafür bekannt, dass er Truth Social, die Social-Media-Plattform von US-Präsident Donald Trump, unterstützt.
Das vorgeschlagene Gesetz würde Arbeitgebern verbieten, 100 % eines Gehalts in Kryptowährung zu zahlen. Orleans-Bragança enthält speziell eine Klausel, die Krypto-Zahlungen auf 50 % begrenzt.
"Die Zahlung von Gehältern ausschließlich in virtuellen Vermögenswerten ist verboten", außer in Fällen, in denen es um im Ausland tätige Mitarbeiter oder ausländische Arbeitnehmer geht, gemäß den Bestimmungen der brasilianischen Zentralbank.
Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass unabhängige Auftragnehmer die volle Bezahlung in Kryptowährung erhalten dürfen, sofern die Bedingungen vertraglich vereinbart wurden.
In allen anderen Situationen müssen mindestens 50 % des Gesamtgehalts des Arbeitnehmers in brasilianischen Reals gezahlt werden.
Der Wechselkurs für die Umrechnung von Fiat- in Kryptowährung würde von einer von der brasilianischen Zentralbank autorisierten Institution festgelegt.
Orleans-Bragança argumentiert, dass die Erlaubnis, Gehälter teilweise in Kryptowährung zu zahlen, dazu beitragen könnte, Brasiliens Fintech-Industrie zu stimulieren und mehr Krypto-Investitionen in die nationale Wirtschaft zu bringen.
Er glaubt auch, dass die Maßnahme:
"den Grundsatz der Willensautonomie stärkt und Arbeitnehmern und Arbeitgebern eine größere Freiheit bei der Entscheidung über ihre vertraglichen Beziehungen einräumt, ohne grundlegende Garantien zu beeinträchtigen", heißt es in dem Gesetzentwurf.
Der Vorschlag inspiriert sich an anderen Ländern, die bereits Kryptozahlungen in ihre Wirtschaft integriert haben. Orleans-Bragança verwies auf die Beispiele der Schweiz, Japans und Portugals und bemerkte:
"In Japan zum Beispiel erfordert die Gesetzgebung eine individuelle Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie spezifische Richtlinien für die Umrechnung der gezahlten Beträge.
Während einige Länder Bitcoin und andere Kryptowährungen in Zahlungssystemen zulassen, haben andere - wie die Türkei und Russland - die Verwendung von Kryptowährungen für jegliche Art von Zahlungen gänzlich verboten.
El Salvador, das erste Land, das Bitcoin im Jahr 2021 zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt hat, erlaubt immer noch freiwillige Kryptozahlungen.
Nach einer Vereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds werden jedoch keine Steuerzahlungen oder Regierungsgebühren in Kryptowährung mehr akzeptiert.
In einer separaten Entwicklung erkundet die brasilianische Regierung auch die Verwendung von Blockchain und Kryptowährung innerhalb des BRICS-Wirtschaftsblocks, wie aus einem Bericht von Valor International vom 12. März hervorgeht.
Quellen:
https://cointelegraph.com/news/brazil-bill-bitcoin-salary-regulation
https://www.camara.leg.br/proposicoesWeb/fichadetramitacao?idProposicao=2486744
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