Die Europäische Zentralbank (EZB) hat einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Einführung eines digitalen Euro gemacht. Als Teil der Vorbereitungsphase des Projekts gab die EZB Rahmenvereinbarungen mit sieben Technologieunternehmen bekannt, die mit der Entwicklung von Schlüsselkomponenten der Digitalen Währung (CBDC) beauftragt sind. Wenn sie genehmigt wird, könnte der digitale Euro im Jahr 2029 eingeführt werden.
Zu den ausgewählten Partnern gehören laut der Ankündigung vom Donnerstag Feedzai, ein auf Betrugserkennung durch künstliche Intelligenz spezialisiertes Unternehmen, und die Sicherheitstechnologiefirma Giesecke+Devrient (G+D), die Lösungen für sichere Offline-Zahlungen in digitalen Euro entwickeln wird.
"Nach der Unterzeichnung der Rahmenverträge werden G+D und andere erfolgreiche Anbieter mit der EZB zusammenarbeiten, um die Planung und den Zeitplan abzuschließen", sagte Dr. Ralf Wintergerst, Geschäftsführer von Giesecke+Devrient. Ihre Arbeit wird die Konzeption, Integration und Entwicklung der Digital Euro Service Platform im Einklang mit der europäischen Gesetzgebung und unter der Aufsicht des EZB-Rates umfassen.
Das Projekt wird auch die Entwicklung von Funktionen für die sichere Übertragung von Zahlungsinformationen, das Risiko- und Betrugsmanagement sowie die so genannte "Alias-Suche" umfassen, die es den Nutzern ermöglicht, Zahlungen zu senden und zu empfangen, ohne den Zahlungsdienstleister der anderen Partei zu kennen.
Während die Rahmenvereinbarungen einen wichtigen Meilenstein darstellen, hängt die endgültige Entscheidung über die Einführung des digitalen Euro noch von der Gesetzgebung ab. "Die tatsächliche Entwicklung der einzelnen Komponenten wird zu einem späteren Zeitpunkt auf der Grundlage der Entscheidung des EZB-Rats über die nächste Phase des Projekts entschieden", so die EZB. Die Vereinbarungen sehen vorerst keinen finanziellen Ausgleich vor und enthalten Sicherheitsvorkehrungen, um den Projektumfang an regulatorische Änderungen anzupassen.
Die Europäische Zentralbank untersucht seit 2021 das Potenzial eines digitalen Euro und tritt Ende 2023 in die Vorbereitungsphase ein. Einem EZB-Beamten zufolge könnte die Währung 2029 in Betrieb gehen, wenn alles nach Plan läuft.
Das Projekt des digitalen Euro ist für die EU von strategischer Bedeutung: Es zielt nicht nur darauf ab, das Zahlungssystem zu modernisieren und die europäische Souveränität im Bereich der Finanztechnologien zu stärken, sondern auch auf globale Trends zu reagieren - insbesondere auf den wachsenden Einfluss von Stablecoins und CBDCs in anderen Regionen. Die Auswahl von Technologiepartnern ist daher ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass Europa seine eigene sichere, regulierte digitale Währung hat.
Quellen:
https://www.ecb.europa.eu/press/intro/news/html/ecb.mipnews251002.de.html
https://cointelegraph.com/news/ecb-preparation-phase-digital-euro