Australien will Regeln für Krypto-Plattformen verschärfen

25.09.25.02

Australien bereitet eine umfassende Überarbeitung der Regulierung des Marktes für Kryptowährungen vor. Das Finanzministerium hat einen Gesetzesentwurf veröffentlicht, der vorsieht, dass Börsen und andere Anbieter von digitalen Vermögenswerten eine australische Finanzdienstleistungslizenz (AFS-Lizenz) erhalten müssen. Die öffentliche Konsultation läuft bis zum 24. Oktober 2025.

Neuer Rahmen für Krypto-Firmen

Die vorgeschlagene Änderung des Corporations Act 2001 würde digitale Vermögensplattformen (DAPs, d.h. Kryptowährungsbörsen und Handelsplattformen) und tokenisierte Verwahrungsplattformen (TCPs, Dienstleistungen, die tokenisierte Vermögenswerte wie Immobilien in digitaler Form verwalten) als neue Finanzprodukte einstufen. Damit würden sie automatisch den Zulassungs- und Verbraucherschutzanforderungen unterliegen.

"Der Rahmen zielt auf Unternehmen ab, die Vermögenswerte im Namen von Kunden halten, nicht auf die digitalen Vermögenswerte selbst", erklärte das Finanzministerium. Kryptowährungen fallen bereits unter den bestehenden Rechtsrahmen und werden wie andere Vermögenswerte behandelt.

Reaktion auf Marktversagen

Das Hauptziel der Änderungen ist es, den Anlegerschutz zu stärken. "Trotz bestehender gesetzlicher und regulatorischer Maßnahmen haben Zusammenbrüche digitaler Intermediäre erhebliche Verluste für Verbraucher verursacht, auch in Australien", heißt es in dem Vorschlag.

DAPs umfassen Kryptobörsen und Handelsplattformen, während TCPs tokenisierte physische Vermögenswerte wie Gold, Immobilien oder Kunst umfassen. Sie würden nun unter denselben Rahmen fallen wie Portfoliomanager.

Regulierungsaufsicht verlagert sich auf ASIC

Die Lizenzierung würde unter die Australian Securities and Investments Commission (ASIC) fallen, die bereits Finanzdienstleistungen beaufsichtigt. ASIC würde auch damit beginnen, Lizenzen für Kryptounternehmen auszustellen.

Der stellvertretende Schatzmeister Daniel Mulino betonte, dass das Ziel darin bestehe, die bestehende Gesetzgebung "gezielt" zu erweitern.

Was ändert sich im Vergleich zu heute?

Gegenwärtig müssen Kryptobörsen in Australien nur die AML/KYC-Regeln (Anti-Money Laundering und Know Your Customer) einhalten. Wenn das Gesetz verabschiedet wird, würden Krypto-Plattformen strengeren Anforderungen unterliegen, ähnlich wie traditionelle Finanzintermediäre.

Während die Regulierung verschärft wird, hat ASIC kürzlich eine Ausnahme für stablecoins gewährt. Lizenzierte Vermittler können diese nun ohne zusätzliche Genehmigungen anbieten.

Quellen:

https://consult.treasury.gov.au/c2025-701519

https://storage.googleapis.com/files-au-treasury/treasury/p/prj37f059c66284c24051948/page/c2025_701519_fs.pdf

https://www.capitalbrief.com/article/treasury-releases-draft-legislation-for-crypto-bill-5505257a-728a-402b-b7dd-4ca2b0fe3d98/

https://www.afr.com/companies/financial-services/crypto-exchanges-to-be-required-to-hold-financial-services-licences-20250924-p5mxqd

https://www.theblock.co/post/371205/australia-eases-licensing-rules-for-stablecoin-intermediaries

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